Misiones

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Die Ruta 12 durch Misiones herunter

Auf der Winterferienreise ging es von Puerto Iguazu dann etwa 6 Stunden mit dem Bus nach Posadas, einer anderen Stadt in der Provinz Misiones im Nordosten von Argentinien. Misiones ist für die rote Erde, die vielen Wasserfälle und die angesiedelten Guarani bekannt. Die Guarani gehören zu der indigenen Bevölkerung. Wir fuhren die Ruta 12 herunter, an der fast alle Städte und Dörfer der Provinz Misiones liegen. Die Busfahrt war komplett entspannt, denn wir hatten von der ersten Reihe oben einen super Ausblick auf die weite Straße und jeweils ein ewig langes Baguette als Proviant dabei.

Proviant

Wir fuhren an einigen Orten vorbei, in denen andere kulturweit-Freiwillige eingesetzt sind. Es war echt interessant zu sehen, wie klein diese “Städte” tatsächlich sind… Eine Freundin hatte uns beispielsweise erzählt, dass sie von ihrer Lehrerin als Café-Tipp die Shell-Tankstelle erhalten hatte. Dies sei wohl der einzige Ort, an dem sich mal “gemütlich” zum Quatschen treffen könne, falls man das Haus verlassen wolle. Eve und ich brachen in schallendes Gelächter aus, als wir diese Shell-Tankstelle in real-life sahen und sogar das bereits angepriesene Angebot von Medialuna und Kaffee entdeckten ;) Dabei haben wir uns beide überlegt, wie anders der Freiwilligendienst ausgesehen hätte, wenn wir in einem kleinen Ort eingesetzt gewesen wären. Auf jeden Fall muss man gut alleine sein können, da es dort natürlich nicht so viele Möglichkeiten gibt, mit anderen Freiwilligen oder Studierenden in Kontakt zu geraten. Aber es ist auf der anderen Seite eine tolle Chance, das Land und seine Bewohner besser kennen zu lernen, als in einer manchmal sehr anonymen Großstadt. Nach der Durchfahrt durch die “pueblitos” war ich aber trotzdem froh, in Buenos Aires für mein FSJ gelandet zu sein.

Die typische rote Erde der Provinz Misiones

Die Hauptstadt vs die Provinzen Argentiniens

Als wir in Posadas ankamen, nahmen wir ein Taxi zu unserem Airbnb. Der Taxifahrer pries uns erst einmal die Stadt Posadas an, schwärmte von der Gelassenheit des Lebens und der Entspanntheit der Menschen dort. Außerdem ließ er sich ausführlich über die Bewohner von Buenos Aires aus. Er sagte uns, dass die Porteños vor allem Möglichen Angst hätten, dass alles so unentspannt sei und es sich um ein super stressiges Leben in der Hauptstadt handele. Es ist wirklich super lustig, wie die Leute außerhalb von Buenos Aires auf die Porteños schießen und diese, wo sie können, kritisieren. Die Porteños gehen dagegen davon aus, dass sie der Mittelpunkt von Allem seien und scheren sich recht wenig um die restlichen Provinzen von Argentinien. So hört man oft, dass Buenos Aires für seine Bewohner der Nabel der Welt ist. Dann erzählte er uns der Taxifahrer noch, wie sicher die Stadt sei und dass man die Türen eigentlich gar nicht abzuschließen brauche. Wir mussten dann doch etwas schmunzeln, als wir von unserem AirBnb Gastgeber drei verschiedene Schlüssel in die Hand gedrückt bekamen, um abzuschließen…